rettungshunde_header_01.jpg Foto: A. Zelck / DRKS

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Rettungshundearbeit

Ansprechpartner

Herr
Carlo Rasi

Telefon 07141 121-0
rasi@drk-ludwigsburg.de 

Neuer Standort für die Hundestaffel Ludwigsburg

Derzeit herrscht durch die Aufstellung einer eigenen Polizeihundestaffel etwas Flaute bei den Einsätzen.

Es ist erst wenige Monate her, dass die Hundestaffel des Kreisverbandes in Pleidelsheim eine neue Bleibe gefunden hat. Nachdem das bisherige Trainingsgelände in Ludwigsburg- Eglosheim von den DRK- Hundeführern mit ihren vierbeinigen Freunden  nicht  mehr genutzt werden konnte, fand man nach intensiver Suche bei den Pleidelsheimer Segelfliegern auf ihrem Flugplatz am Neckar eine neue Trainingsmöglichkeit. Carlo Rasi und Tanja Freund, die Bereitschaftsleiter der Hundestaffel sind froh, dass der intensive Übungsbetrieb weiter gehen kann. Zwar gibt es auf dem neuen Trainingsgelände keine ausreichenden sanitären Anlagen, die Gerätschaften werden in einem Anhänger gelagert, aber für die Arbeit mit den Hunden bietet das neue Gelände variable Möglichkeiten.

Jeden Donnerstag absolvieren die 24 Mitglieder, die 23 Hunde im Training haben, hier ihr Übungsprogramm. Denn eine gute Ausbildung und ständiges Üben ist für die Hunde und auch für ihre Führerinnen und Führer von elementarer Bedeutung. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Tätigkeit eindeutig auf dem Training, denn so Carlo Rasi, die Einsätze der Suchhunde sind stark rückläufig, seit die Landespolizei in Göppingen eine eigene Hundestaffel aufgestellt hat. Derzeit würden die Polizeidienststellen bei Bedarf verstärkt auf diese Kräfte zurückgreifen und die ortsansässigen Hundestaffeln der Hilfsorganisationen deutlich weniger alarmieren. Dies obwohl die Polizei zwar über sehr gut ausgebildete Mantrailer- Teams verfügt, aber über keine Flächensuchhunde. Der Unterschied, so erklärt Rasi, besteht darin, dass ein als Mantrailer ausgebildeter Hund den Geruch eines Menschen wahrnehmen kann und dessen Spur dann gezielt auch längere Zeit, nachdem die Person einen Weg gegangen ist, wieder finden kann. Voraussetzung für diese Art der Suche mit Hunden ist, dass man weiß, von wo aus die Spur startet und dass man eindeutiges Material hat, von dem der Hund mit seiner feinen Nase den Geruch aufnehmen und verfolgen kann. Der Flächensuchhund hingegen sucht das vorgegebene Gelände ab um dort Menschen zu finden, von denen er aber keine spezifische Spur benötigt, sondern er erkundet das Gelände, um dort verborgene Personen zu finden.

Carlo Rasi setzt weiterhin auf die Zusammenarbeit mit der Polizei und will Gespräche führen, um für seine und andere Staffeln zu werben. Da er auf Landesebene auch als Fachberater tätig ist, hofft er, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und so eine sinnvolle Zusammenarbeit aufzubauen.  Derzeit verfügt die DRK- Hundestaffel über sieben Flächensuchhunde und einen geprüften Mantrailer. Vier weitere Hunde sind in Ausbildung und drei ausgebildete Hunde genießen ihren Ruhestand, trainieren noch im Rahmen ihrer Möglichkeiten,  gehen aber nicht mehr mit in den Einsatz. Dafür sind auch sechs Hunde derzeit in der Ausbildung, die auch bei talentierten Hunden zwei bis drei Jahre dauert und viel Disziplin von Herr oder Frau und Hund verlangt.

Ein relativ neues Feld bietet die erst im Aufbau befindliche Therapiehundestaffel. Hierbei handelt es sich um besonders kontaktfreudige, friedliche Hunde, die eingesetzt werden zur Freude von Altenheimbewohnern oder bei Kindern, die sich an Hunde gewöhnen sollen oder einfach Freundschaft mit den Tieren schließen sollen. So können Ängste abgebaut werden, Kontakte geknüpft werden oder gerade bei Einsätzen in Altenheimen auch schöne Erinnerung alter Menschen geweckt werden. Die Möglichkeiten werden weiter ausgelotet und ausgebaut, so berichte Carlo Rasi, dass er derzeit in Gesprächen mit den Sozialarbeitern des Kreisverbandes steht um Möglichkeiten zu erörtern, wie man mit Hilfe der Hunde beispielsweise Jugendlichen, die erstmalig straffällig geworden sind, mehr Verantwortungsbewusstsein näher bringen kann.

Betrachtet man den Trainingsbetrieb so stellt man fest, dass ganz unterschiedliche Rassen in der Hundestaffel vertreten sind. Carlo Rasi erklärt, dass es keine Rasse gibt, die besonders zum Suchhund geboren ist, sondern es entscheiden individuelle Fähigkeiten. So müssen die Hunde, egal für welchen Bereich, kontaktfreudig und gutmütig gegenüber Menschen sein, einen guten Geruchssinn haben und auch die Ausdauer bei der Suche ist nicht bei jedem Hund gleich ausgeprägt. Für die Ausbildung zum Mantrailer eigenen sich besonders Tiere aus der Klasse der  Schweißhunde, da diese durch die Zucht als Jagdhund einen besonders und ausgeprägten Geruchssinn haben.

Eine weitere Säule der Hundestaffel ist inzwischen das Kursangebot der Ersten Hilfe am Hund geworden. Die Kurse, die Tanja Freund hier anbietet, sind stark nachgefragt. Auch hier hat man in Pleidelsheim Gastgeber gefunden, der Ortsverein Pleidelsheim mit seinem Gebäude am Bauhof bietet hier ein geeignetes Domizil an. Dort trifft man sich auch, wenn das Wetter zu schlecht ist, um draußen zu üben. Für die Zukunft denkt Carlo Rasi daran, wieder einen Übungsplatz in der Nähe der Unterkunft zu haben und er hat auch ein geeignetes Gelände entdeckt, um das er sich bemühen will.